Joomla!

Joomla! belegt in der Rangliste der meistgenutzten CMS weltweit den 2. Platz hinter WordPress und hat sich über die Jahre einen festen Platz in der Welt der Open-Source-CMS erarbeitet.

Letzte Aktualisierung
November 2017

Steckbrief

Programmiersprache

PHP

Erstmals veröffentlicht
Open Source seit
Lizenz

GPL

Aktuelle Hauptversion
3
Verfügbare Sprachen
70
Core-Entwickler*innen
~120
Registrierte Community-Mitglieder
>700 000

Durch und durch OpenSource

Das Joomla!-Projekt entstand durch eine Abspaltung vom Vorgängersystem „Mambo“, dessen Trade­mark von einem einzelnen Unternehmen gehalten wurde. Durch diesen Umstand war es für die Community nicht möglich, die weitere Ent­wick­lungsrichtung des Projekts frei zu bestim­men – denn das letzte Wort hatte immer das Unternehmen, das primär kommerzielle Interessen im Zusammenhang mit Mambo verfolgt hat. 

Um zu verhindern, dass sich diese Geschichte wiederholt, haben die Verantwortlichen des Joomla!-Projekts von Beginn an viel Wert auf Unabhängigkeit und Transparenz gelegt. So hält das Trademark an Joomla! ein gemeinnütziger Verein, der keine Verstöße gegen die OpenSource-Lizenz toleriert.

Zudem legt das Projekt viel Wert auf eine breit aufgestellte Finanzierung, die sich nicht zu sehr an einzelne Spender bindet, wodurch eine weitgehende Unabhängigkeit von den Interessen einzelner garantiert werden kann. Die konkrete Finanzierung erfolgt dabei über Spenden ver­schie­denster Größenordnungen, Werbe-Einnahmen, Merchandising und Kooperationsvereinba­rungen mit Webhostern, wodurch das Projekt über solide Finanzen verfügt.

Einfacher Einstieg – vielfältige Möglichkeiten

Im Vergleich zu anderen Systemen ist Joomla! leicht erlernbar. Die Installation ist selbst für Neulinge innerhalb von 5 Minuten erledigt und funktioniert auf nahezu jedem Webhosting. Die zahlreichen frei verfügbaren Tutorials und nicht zuletzt die intuitive Bedienung führen zu schnellen Erfolgserlebnissen. Schön ist dabei, dass auch komplexere Projekte und Funktionen dank der mehr als 7.500 verfügbaren Erweiterungen und unzähligen fertigen Designs mit geringen Vorkenntnissen realisiert werden können. Anwender können bereits mit grundlegenden Kenntnissen eine eigene Website gestalten und betreiben.

Erwähnenswert ist hier das monatlich erscheinende frei zugängliche Community-Magazin mit vielen Tipps und Tricks rund um Joomla!

Einsatzbereiche

Online-Magazine und Nachrichtenseiten, Firmen-Websites, Intranets und Extranets, e-Commerce und Online-Reservierung, Websites für die Öffentliche Hand, Portfolios für Freiberufler, Selbstständige und Künstler, Auftritte nichtkommerzieller Organisationen, Soziale Netzwerke, Schul- und Vereinsseiten, Blogs, Familienseiten … die Liste der mit Joomla umgesetzten Projekte ist lang und vielfältig.

Stärken und Schwächen

Eine große Stärke von Joomla! ist die nahezu grenzenlose Anpassbarkeit an die eigenen Bedürfnisse. Das System stellt sowohl Anwendern als auch Entwicklern eine Vielzahl von Schnittstellen bereit, welche es erlauben, nahezu jedes Detail zu verändern, ohne dafür Anpassungen am Kern des Systems vornehmen zu müssen. Gerade diese Flexibilität macht Joomla! zu einem unverzichtbaren Werkzeug mit dem selbst komplexe Szenarien abgebildet werden können.

Die beiden größten Defizite weist Joomla! im Bereich des „klassischen“ Content-Management und im Bereich der Multi-Site-Fähigkeit auf. Beim klassischen Content-Management, womit z. B. die einfache Erstellung und Formatierung von Inhalten und die Abbildung von Workflows gemeint sind, sind die Schwierigkeiten bedingt durch die grundlegende Architektur von Joomla!, die standardmäßig nur ein großes, editorgestütztes Eingabefeld für Texte vorsieht. Was im ersten Moment intui­tiv und simpel klingt, führt bei komplexeren Forma­tierungen aber oftmals zu Problemen.

Eine signifikante Verbesserung ist daher die Bereitstellung von individuellen Eingabefeldern („Custom Fields“), die mit Version 3.7.0 eingeführt wurden. Hier lassen sich individuelle Eingabefelder ohne Overrides oder Drittanbieter-Erweiterung direkt ins System integrieren.

Damit bleibt noch die fehlende Multi-Site-Fähigkeit, also die Unterstützung zur Verwaltung von verschiedenen, teils separaten, Seiten aus einer Installation heraus. Auch dafür existieren bereits eine ganze Reihe von Erweiterungen, die sich dieses Problems annehmen.

Nichtsdestotrotz ist es mit Joomla! möglich, Web-Projekte nahezu jeder Größenordnung zu realisieren. Besonders geeignet ist das System dabei für mittelgroße Projekte, die über vielfältige Funktionen verfügen sollen, ohne dabei zu sehr auf Funktionen des Enterprise-Content-Management angewiesen zu sein.

Riesige Community

Weltweit existieren mehrere Millionen Joomla!-basierende Websites, woraus eine riesige Community entsteht. Im offiziellen Forum sind mehr als 700.000 User registriert, die durch zahlreiche weitere User in lokalen Communities unterstützt werden. Regelmäßige lokale Treffen und nationale wie internationale Veranstaltungen sorgen für einen stetigen Austausch, wodurch sich immer ein hilfsbereiter Ansprechpartner für Fragen aller Art findet.

Besonders erwähnenswert ist dabei, dass in der internationalen Community ein sehr angenehmes Klima herrscht, welches viele Entwickler und Nutzer sehr schätzen. Die gemeinsame Arbeit am System schweißt zusammen und macht es zu einem einmaligen Erlebnis „dabei“ zu sein.

Technologie

Joomla! ist ein auf der Skriptsprache PHP basierendes CMS und unterstützt verschiedene Datenbanksysteme (MySQL, MSSQL, PostgreSQL) zum Ablegen der Daten. Als Unterbau wird ein selbst entwickeltes, objektorientiertes MVC-Framework verwendet, das in einem separaten Projekt, der Joomla!-Plattform, kontinuierlich weiterentwickelt wird. Die Bibliotheken und Klassen der Plattform lassen sich dabei auch für eigene, vom CMS unabhängige, Projekte und Applikationen verwenden, wodurch die Plattform auch durch Entwickler unterstützt wird, die nicht direkt mit dem CMS in Verbindung stehen. Das Gesamtsystem ist dabei performant gehalten und kommt auch mit normalen, nicht so leistungsstarken Webspace-Paketen aus.

Sowohl im Front- als auch im Backend setzt Joomla! seit der Version 3.x auf das Bootstrap-Framework auf. Dieses in Entwicklerkreisen inzwischen sehr bekannte HTML- und CSS-Framework, dient als Grundlage für die Oberfläche des Systems und erleichtert damit Frontend-Entwicklern die Arbeit. Zusammen mit dem leicht erlernbaren Template-System ermöglicht Bootstrap, in kürzester Zeit an den eigenen Bedarf angepasste Layouts und Designs zu realisieren. Ein angeneh­mer Nebeneffekt von Bootstrap ist dabei, dass der Administrationsbereich von Joomla! 3.x auch auf Smartphones und Tablets optimiert wurde und speziell dafür angepasste Oberflächen zur Verfügung stellt.

Dokumentation

Die Joomla!-Gemeinschaft arbeitet in einem eigenen Projekt ständig an der Aktualisierung und Übersetzung der Dokumentation. Nach neuen Releases werden die Dokumente ebenfalls angepasst, so dass für jede Version die passende Information zur Verfügung steht. Die Joomla!-Dokumentation verfügt über Informationen für allen Wissensstände, für Nutzer, Einsteigerinnen, Administratoren und Entwicklerinnen. In den letzten Jahren sind die Dokumente vollständig überarbeitet und mit einem neuen Erscheinungsbild veröffentlicht worden.

Zusätzlich zur offiziellen Dokumentation sind zahlreiche Videos, Tutorials und Blogbeiträge frei und kostenlos im Netz vorhanden. Daneben gibt es natürlich auch noch zahlreiche Bücher und Artikel in Fachzeitschriften, die sich intensiv mit Joomla! und seiner Handhabung auseinander setzen.

Ausblick

Im kommenden Joomla! 4 (geplant für 2018) wird es ein neues Admin Interface und einen neuen Mediamanager geben. Weiterhin wird auf Bootstrap 4 umgestellt, das Joomla-Framework überarbeitet und es wird grundlegende Veränderungen in den Bereichen SEO, Performance sowie der API Anbindung geben. Ein neuer Installer wird u. a. die Möglichkeit bieten, Demo-Daten leichter zu bearbeiten. PHP7 wird Mindestvoraussetzung für Joomla! 4 sein. Joomla! 3.9 ist voraussichtlich die letzte Joomla-Version aus der 3er Reihe und wird nach Erscheinen der Version 4, noch weitere zwei Jahre weiterentwickelt.

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